Das Burgundische Reich und die Grndung der Habsburgischen Weltmacht. 183
ort erbitterte, da sie ihn im Aufruhr gefangen nahm, 1474 zu Breisach hinrichtete und die burgundische Herrschaft abschttelte. 1476 wurde Karl beim Einmarsch in die Schweiz von einem eidgenssischen Heere bei Granson geschlagen; drei Monate spter erlitt er die vernichtende Niederlage bei Murten. Darauf eroberte Rene von Lothringen sein Land zurck; Karl wandte sich gegen ihn und belagerte Nancy, wurde aber von den Schweizern, die zum Entsatz heranrckten, geschlagen und fand auf der Flucht den Tod (1477).
1 . 12.000000
V///// Reich Karls des Rujmen, kw\W1 Z othringen.
Zand d, Eidgenossen. _____Reichsifrenze
G Sternkopf, Leipzig1.
Das Reich Karls des Khnen von Burgund.
Karls Erbe versuchte Ludwig Xi. an sich zu ziehen. Frankreich wrde dadurch einen greren Teil vom Reichsgebiet gewonnen haben, als es in den folgenden zwei Jahrhunderten erobert hat. Maximilian trat ihm entgegen, vermhlte sich mit Maria und behauptete die Freigras-schast und die Niederlande, nur das Herzogtum Burgund wurde wieder französisch. Nach dem frhen Tode Marias hatte Max Mhe, die Anerkennung seiner Rechte als Vormund seines Sohnes Philipp und
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Nancy Karls Karls Karls Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Maria Maria Marias Marias Max_Mhe Max Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Breisach Murten Lothringen Karls Burgund Karls Frankreich Niederlande Burgund
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 193
95. Die europischen Kriege in Italien. Als das Haus Anjou im Knigreich Neapel 1435 ausgestorben war, eroberte es Alfons V. von Aragon. Nach seinem Tode 1458 kam es zu jahrzehntelangen Wirren, in deren Verlauf Karl Viii. von Frankreich, als Verwandter der Anjous, An-sprche erhob und 1495 das Land in raschem Siegeslaufe eroberte. Sogleich zeigte sich, da sich die Frauzosen durch diese Eroberung die grte Feindschaft weckten; weder der Papst noch Venedig wnschten den mchtigen Herrn in Italien, auch Ferdinand von Aragonien wollte seine Ansprche auf Neapel nicht verlieren. Diese drei Mchte schlssen darum einen Bund gegen Karl, mit ihnen vereinigte sich Maximilian, seit seinen burgundischen Kriegen mit den Franzosen entzweit und immer noch von der Hoffnung erfllt, Burgund zu erobern. Vor dem Bunde dieser Mchte wich Frankreich zurck (1495).
Darauf versuchte Ludwig Xii. im Bunde mit Ferdinand von Aragonien zum Ziele zu kommen, gemeinsam eroberten sie Neapel. Nach dem Sieg entzweiten sie sich, und in den Feldschlachten unterlagen die franzsischen Heere ihren Gegnern, Neapel ging an Ferdinand von ra-gonien der (1504).
Einen groen Erfolg hatte Ludwig in Oberitalien; als Nachkomme einer Visconti machte er Erbrechte gegen die Sforza geltend, vertrieb sie und besetzte das Herzogtum Mailand (1500).
Beim Beginn des 16. Jahrhunderts herrschten also zwei fremde Mchte in Italien, Frankreich in Mailand (14991513 und 15151521), Spanien in Unteritalien (15041700).
Auch Maximilian wnschte in Italien Fu zu fassen, er richtete sein Augenmerk auf den an seine Erblande grenzenden festlndischen Besitz von Venedig. Da die Venezianer um seine Plne wuten, sperrten sie ihm, als er die Alpen berschritt, um zur Kaiserkrnung nach Rom zu ziehen, die Trientiner Psse und vereitelten feine Reise. Er mute sich mit dem von ihm selbst geschaffenen Titel eines erwhlten rmischen Kaisers" begngen.
Von nun austritt der Kamp'jf gegen die Franzosen in den Vordergrund.
Papst Julius Ii. brachte 1511 ein gewaltiges Bndnis zur Ver-treibung der Franzosen aus Italien zustande. Er selbst, Venedig, die Schweizer, Ferdinand, Heinrich Viii. von England und Maximilian, also fast alle Nachbarn Frankreichs, gehrten der Heiligen Liga an. Maximilian war an der Seite der Englnder in Nordfrankreich siegreich. In Italien machte der Sieg der Schweizer bei Novara der Herrschaft der Franzosen in Mailand (1513) ein Ende.
Aber alle Erfolge waren verloren, als Franz I. von Frankreich den Schweizern die furchtbare Niederlage von Marignano beibrachte. Mai-land wurde wieder französisch (1515).
Auf diesem Punkt waren die italienischen Verhltnisse angekommen, als Karl V. mit dem Erbe seiner sterreichischen und spanischen Vorfahren auch ihre Ansprche auf Italien bernahm.
Pfeifer, Geschichte. V. ts.-W.-D.)
13
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Extrahierte Personennamen: Alfons_V._von_Aragon Karl_Viii Karl Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl Karl Maximilian Maximilian Ludwig_Xii Ludwig Ferdinand Ferdinand Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian Julius_Ii Ferdinand Ferdinand Heinrich_Viii Heinrich Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Marignano Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Haus_Anjou Knigreich_Neapel Frankreich Italien Neapel Burgund Frankreich Aragonien Neapel Neapel Oberitalien Mailand Italien Frankreich Mailand Spanien Unteritalien Italien Venedig Rom Italien Venedig England Frankreichs Nordfrankreich Italien Mailand Italien
Das Zeitalter der Reformation.
203
und Schwaben und verbreiteten die Bewegung. Schlielich war das ganze Volk von Augsburg bis ins Elsa im Aufruhr, darauf auch Franken. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren, zerstrten u. a. das Kloster Lorch, die Grabsttte der Hohenstaufen, und steckten die Kaiserburg in Brand. Den greren Stdten konnten sie nichts anhaben; kleinere nahmen ihre Be-dingungen an, wie Rothenburg a. T., Gnzburg, Mergentheim; auch der ganze Adel vom Odenwald bis an die schwbische Grenze, darunter die Gemmingen und die Grafen von Wertheim. Obwohl die Bauern berall Gewalttaten vollbrachten, so waren doch Greueltaten wie bei der Erstrmung der altberhmten Weibertreu" bei Weinsberg selten, wo sie den Grafen von Helfenstein und alle berlebenden Spieruten laufen lieen. Als Gtz von Berlichingen fr sein Hornberg frchtete, mute er mit den Bauern unterhandeln und trotz alles Strubens einen Monat lang ihr oberster Feldhauptmann sein. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Aber der Sieg der die Bauern war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter Landgraf Philipp von Hessen bei Franken-hausen. Kurfürst Ludwig von der Pfalz suberte die Bruchsaler Gegend. Der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg berwltigte die schwbischen Bauern bei Bblingen, darauf bei Knigs-Hofen an der Tauber den Odenwalder Haufen, wo Georg Metzler befehligte, nachdem Gtz von Berlichingen nach Ablauf seiner Vertragszeit weggeritten war. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lu pst ein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends.
Sobald sich die bedrohten Grundherren, Fürsten, Städte, Klster und Ritter angesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte ge-sammelt hatten, war der Krieg schnell entschieden. Furchtbar war die Rache und das Los der Bauern nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war.
99. Die Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr.
Karl V. hat vier Kriege mit Franz I. von Frankreich gefhrt. Karls Ziel war auf eine Weltherrschaft gerichtet, die Kraft seines Gegners beruhte darin, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand. Not-wendig riefen Karls Plne berall Gegner wach, die alle an Franz einen Buudesgenosfen fanden. Die Stellung beider Fürsten zueinander blieb im Grunde immer dieselbe, eine feindselige, auch wenn sie Frieden mit-einander geschloffen hatten, während die der brigen Mchte wechselte.
Im ersten Kriege handelte es sich um den Besitz von Mailand und das Herzogtum Burgund. Beide Heere fetzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer; fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Die Besetzung des lom-bardischen Herzogtums gelang den Truppen Karls. Aber ein vllig ver-
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Extrahierte Personennamen: Elsa Thomas_Mnzer Philipp_von_Hessen Philipp Ludwig Ludwig Georg_Truchse_von_Waldburg Georg_Metzler Elsa Anton_von_Lothringen Karls_V. Karl_V. Karl_V. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls Karls Franz Franz Franzens Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Augsburg Lorch Rothenburg Gnzburg Mergentheim Odenwald Wertheim Weinsberg Helfenstein Hornberg Marienberg Wrzburg Thringer_Walde Franken-hausen Tauber Odenwalder_Haufen Karls Frankreich Karls Mailand Burgund Karls
204
Aus der Geschichte der Neuzeit.
unglckter Zug nach Sdfrankreich, wobei der Connetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite stand, verschaffte Franzi, auch das ber-gewicht in Italien wieder. Endlich entschied jedoch der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Die Stadt, von einer kaiserlichen Truppe besetzt, wurde von Franz eingeschlossen. Der spanische Feldherr Pescara und der Landsknechtsfhrer Georg von Frnndsberg zogen zum Entsatz heran und berfielen das franzsische Lager vor der Stadt. Franz wurde gefangen. Unter den schwersten Bedingungen erhielt er im Frieden zu Madrid Frieden und Freiheit. Obwohl er ihn beschworen hatte, konnte und wollte Franz ihn nicht halten, und es kam zum zweiten Kriege. Damals trat Klemens Vii. aus dem Hause Medici auf franzsische Seite; zu Cognac wurde die Heilige Liga, der auch England beitrat, geschloffen. 1527 strmten die kaiserlichen Truppen unter Fhrung Karls von Bourbon, der an den Mauern fiel, Rom bis auf die Engelsburg, in der der Papst eine Zeitlang belagert wurde. 1529 im Damenfrieden zu Cambrai, um dessen Zustandekommen sich Frstinnen von beiden Seiten bemhten, verzichtete Karl vorlufig auf das Herzogtum Burgund, Franz gab seine Ansprche auf Mailand auf. In Bologna wurde Karl vom Papste zum Kaiser gekrnt; mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Karl ist der letzte, der in Italien zum Kaiser gefrnt worden ist.
Die Trkenkriege. Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Suleiman der Prchtige schlug das ungarische Heer bei Mohacs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da Ludwig von Ungarn in der Schlacht ge-fallen war, kamen zwar die Kronen von Bhmen und Ungarn an Ferdinand, seinen Schwager, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Suleiman Wien. Die Stadt, tapfer verteidigt, hielt sich, bis ein deutsches Heer, ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt, durch fein Herannahen den Feind zum Abzug ntigte.
tz 100. Die Schweizer Reformation. Die Umwandlung des Gottes-dienstes nach altem in einen solchen nach neuem Gebrauche wurde gleich-zeitig an vielen Orten von den Obrigkeiten vorgenommen. Luther gab dabei Rat, sofern er darum angegangen wurde, nicht aber Vorschriften. Ebenso wurde es in der Lehre gehalten; dabei konnte nicht ausbleiben, da Verschiedenheiten in der Auffassung hervortraten, durch die die Freunde einer Erneuerung voneinander getrennt wurden.
Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Refor-mation, und zwar in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Bonrbon Karl Franzi Franz Franz Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Franz Franz Klemens_Vii Karls_von_Bourbon Karls Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Karl Ludwig_von_Ungarn Ludwig Ferdinand Karls
Extrahierte Ortsnamen: Italien Pavia Pescara Madrid England Rom Engelsburg Cambrai Burgund Mailand Bologna Deutschland Italien Osteuropa Haus_Habsburg Donau Wien Ungarn Karls Ungarn Wien Wittenberg Genf
152
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
groen italienischen Mrkte Genua, Pisa, Florenz, Venedig und Mailand nach ganz Europa. Aber das ganze Land war seit dem Aus-gang der Staufer durch den Kampf der Ghibellinen und Guelfen zer-rissen. In den Stdten befehdeten die Geschlechter und Znfte einander, in manchen von ihnen hatten Gewaltherren die Herrschaft an sich ge-bracht. Bei seinem Erscheinen jenseits der Alpen wurde Heinrich von Dante Alighieri, dem Dichter der Divina Commedia, der, aus seiner Vaterstadt Florenz vertrieben, in Verona in der Verbannung weilte, als der Retter seines unglcklichen Vaterlandes und der gottgesandte Erneuerer des Kaisertums begrt. Heinrich wurde in Mailand mit der italienischen Knigskrone, in Rom mit der Kaiserkrone gekrnt. Da er aber keiner Partei dienen wollte, fand er auch bei keiner Untersttzung. Seine Feinde sammelten sich um den König von Neapel, einen Enkel Karls von Anjou. Schon erschpft von bermigen Anstrengungen und gebeugt von Knm-mer der alle Enttuschungen, die er in Italien erlebt hatte, trat Heinrich einen Heereszug gegen ihn an. Da ereilte ihn der Tod; in Pisa ist er beigesetzt. Die Wiederherstellung der Kaiserherrschaft in Italien war mi-lungen.
78. Ludwig (Iv.) der Bayer (13141347). 1. Der Streit zwischen dem Luxemburgern und dem Habsburgischen Hause fhrte im Jahre 1314 zu einer Doppelwahl. Albrechts I. Shne, Friedrich und Leopold von sterreich, hatten sich von vornherein Heinrich Vii. nur widerwillig gefgt; seit er Bhmen an sein Haus gebracht hatte, traten sie offen feindlich gegen ihn auf. Jetzt erhob die Habsburgische Partei Friedrich den Schnen, Albrechts Sohn, die luxemburgische den krs-tigsten unter ihren Anhngern, den Bayernherzog Ludwig, da Johann von Bhmen wegen seiner Jugend noch ungeeignet war, auf den Thron. Ludwig wurde in Frankfurt, Friedrich in Sachsenhausen gewhlt. Zwischen beiden brach der Brgerkrieg aus, der sich jahrelang ohne Entscheidung hinzog, bis 1322 Friedrich in der Schlacht bei Mhldorf am Inn von Ludwig geschlagen wurde. Friedrich, voll Ungeduld, wartete seinen Bruder Leopold nicht ab, der mit Verstrkungen heranzog, und brachte durch seine ungestme Tapferkeit die Feinde schon zum Wanken, als unter dem Burg-grasen von Nrnberg 600 Reiter mit sterreichischen Feldzeichen aus dem Hinterhalt hervorbrachen. Friedrich hielt sie anfangs fr den Vortrab seines Bruders; dann aber warf er sich von neuem auf die Feinde, bis er mit dem verwundeten Pferde strzte, berwltigt und gefangen ge-nommen wurde. Nach spterer Sage leitete Seyfried Schweppermanu die Schlacht, den Ludwig besonders belohnte. Friedrich wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Da Leopold von Osterreich den Krieg trotzdem fortsetzte, vershnte sich Ludwig mit dem Gefangenen und entlie ihn aus der Haft unter der Bedingung, da er seinen Bruder fr einen Frieden gewinne. Weil Leopold nicht berredet werdeu konnte, kehrte Friedrid) freiwillig wieder in die Haft zurck. Nun wurde Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Genua Florenz Venedig Mailand Europa Florenz Verona Mailand Rom Neapel Italien Italien Frankfurt Sachsenhausen Mhldorf Nrnberg Burg_Trausnitz
258
Geschichtstabelle.
1438-1439 14401493 1444 14501496
1453 1466
1476
1477 14931519
1495
1486 1492 1498 15191522
1440
1483 1517
Seit 1518 15191556 1521
1523
1525 1525
1525
1526 1529
Albrecht Ii.
Friedrich Iii.
Die Armagnaks in der Schweiz und hu Elsa.
Graf Eberhard V. (im Bart"), seit 1495 Herzog von Wrttemberg.
Die Trken erobern Konstantinopel.
Der Deutsche Orden tritt das Weichselland und Erineland an Polen ab und wird fr Ostpreuen lehnsabhngig.
Karl der Khne von Burgund wird von den Schweizern bei Granson und Marten geschlagen.
Karl fllt bei Nancy.
Maximilian I.
Reichstag zu Worms. Reformen.
Die Entdeckungen.
Bartholomus Diaz erreicht das Kap der Gnten Hoffnung.
Kolumbus entdeckt Amerika.
Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien.
Magalhes unternimmt die erste Erdumseglung.
Deutsche Geschichte in der Neuzeit.
Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Guten-berg (geb. 1397 in Mainz).
I. Das Zeitalter der Reformation.
Martin Luther iu Eisleben geboren.
Luther schlgt die 95 Thesen gegen den Ablahandel an der Schlokirche zu Wittenberg an.
Ulrich Zwiugli, der Reformator der Schweiz.
Karl V. (Seit 1516 Karl I. als König von Spanien.)
Luther zu Worms vor Kaiser und Reich. Das Worm-ser Edikt. Luther aus der Wartburg. Kurfürst Fried-rich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen Anhnger der neuen Lehre.
Sickingens Fehde. Frauz von Sickiugeu fllt, Ulrich vou Hutten stirbt als Flchtling.
Der groe Bauernkrieg in Sd- und Mitteldeutschland.
Das kaiserliche Heer besiegt Franz I. von Frankreich bei Patita und nimmt ihn gefangen.
Albrecht vou Brandenburg, Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Preußen, verwandelt den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum (Skularisation).
Erster Reichstag zu Speyer.
Zweiter Reichstag zu Speyer (Protestanten); die Trken vor Wien. Straburg protestantisch.
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Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Napoleons Entwicklungsgang 21
Stunde später, wenn die Böswilligen mein Leben wollen, werde ich es ihnen gerne geben; ich schätze es so gering und habe es oft genug verachtet, ja, nur der einzige Gedanke, daß es noch einmal dem vaterlande nützen könnte, läßt mich seine Last mit Mut ertragen.
e) Proklamation Napoleons an das italienische Heer?
Soldaten! Ihr habt in vierzehn Tagen sechs Siege erfochten, einundzwanzig Sahnen, fünfzig Kanonen, mehrere Festungen und den reichsten Teil von Piemont erobert; ihr habt 15 Ooo (Befangene gemacht und mehr als 10 000 Mann getötet und verwundet!
Ihr habt Schlachten gewonnen ohne Kanonen, Flüsse überschritten ohne Brücken, angestrengte Märsche ausgeführt ohne Schuhe, biwakiert ohne Branntwein und häufig ohne Brot. Nur allein die republikanischen Phalangen, die Soldaten der Freiheit, waren fähig, das auszustehen, was ihr ausgestanden habt. Soldaten, ich danke euch dafür! Das erkenntliche Vaterland wird einen Teil feines Gedeihens euch verdanken. Und, Sieger von Toulon, wenn ihr euch den unsterblichen Feldzug von 1796 vorhersagtet, so verkünden doch eure gegenwärtigen Siege noch einen viel schöneren.
Hb er Soldaten, ihr habt nichts getan, weil euch noch vieles zu tun übrig bleibt. Weder Turin noch Mailand gehören uns.
Zu Anfang des Feldzuges wart ihr von allem entblößt, jetzt aber seid ihr mit allem im Überfluß versehen. Ihr habt dem Feinde zahlreiche Magazine abgenommen; der Belagerungspark und das Feldgeschütz ist angelangt. Soldaten, das Vaterland hat ein Recht, Großes von euch zu erwarten! werdet ihr seinen Erwartungen entsprechen? Zwar sind die größten Hindernisse überwunden, allein noch sind Treffen zu liefern, Städte zu nehmen, Flüsse zu überschreiten. Gibt es unter euch welche, deren Mut nachläßt, die es vorzögen, auf die Spitze der Apenninen und Alpen zurückzukehren und geduldig die Beschimpfungen jener soldatischen Sklaven zu ertragen? Nein, unter den Siegern von Montenotte, Mil-lesimo, Dego und Mondovi findet sich kein solcher. Alle wünschen bei der Rückkehr in ihre Heimat mit Stolz sagen zu können: ich war bei der siegreichen Armee, die Italien erobert!
Freunde! Ich verspreche euch diese Eroberung. Aber vorher müßt ihr die (Erfüllung einer Bedingung schwören: die Völker zu ehren, die ihr befreit, die schrecklichen Plünderungen zu unterlassen, die einige von unsern Feinden aufgestachelte Taugenichtse begehen. (Dhne diese (Erfüllung würdet ihr nicht die Befreier, sondern die Peiniger der Völker sein; die (Ehre Frankreichs müßte euch dann verleugnen. Sowohl ich als die Generäle, die euer vertrauen besitzen, wir würden erröten, ein zügel-
1 Bet der Übernahme des Kommandos über das italienische Heer. Corre-spondance de Napoleon. Nach Kircheifen, Napoleon (Lutz, Stuttgart), S. 67ff.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Napoleon Napoleon Lutz
Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
16 I. Die französische Revolution
eifern, war es nicht natürlich, daß er sich bemühte, seine verlorene Gewalt baldmöglichst wiederzuerhalten? wart nicht ihr es, die ihr ihm diesen Kampfplatz eröffnet und ihn zum Ringen mit der gesetzgebenden Gewalt aufgefordert habt? Nun, in diesem Kampfe ist er besiegt worden, er liegt allein, entwaffnet zu den Füßen von fünfundzwanzig Millionen Menschen, und diese fünfundzwanzig Millionen Menschen hätten die unnütze Feigheit, ihn zu ermorden! hatte Ludwig Xvi. nicht die natürliche Neigung zum herrschen... mehr in sich unterdrückt als jeder andere Fürst der Welt? hat er nicht 1789 freiwillig einen Teil seiner Hechte aufgegeben? hat er nicht auf einen Teil der Vorzüge verzichtet, welche seine Vorgänger anzusprechen wagten? hat er nicht die Leibeigenschaft auf seinen Gütern aufgehoben? hat er nicht aufgeklärte Minister ... in seinen Rat aufgenommen ? hat er nicht Reichsstände einberufen und dem dritten Stande einen Teil feiner Rechte zurückgegeben l1 ... Erhebt euch zu der ganzen Größe der Volkssouveränität! bedenkt, welche Großmut eine solche Macht zu zeigen schuldig ist. Ruft Ludwig Xvi,. nicht als einen Schuldigen, sondern als einen Franzosen vor euch, und sagt ihm: „Die, welche dich einst auf den Thron erhoben, setzen dich heute ab: du versvrachst ihr Vater ^u sein, und du warst es nicht. — Mache durch deine Tugenden als Bürger die Fehler gut, welche du als König begingst."2
c) Kobespierrc.3
Seht nur, wie kühn die Freiheitsfeinde geworden find. . . . 3m Rugufi verbargen sich die Anhänger des Königs, wer seine Verteidigung übernommen hätte, wäre als Verräter bestraft worden. — heute tragen sie keck ihr Haupt hoch; heute überschwemmen unverschämte Schriften Paris und die Departements; Bewaffnete, in diese Mauern gerufen ohne euer wissen und den Gesetzen zuwider, haben die Stadt von ihrem Huf-ruhrfchrei ertönen lassen und Ludwigs Xvi. Ungestraftheit verlangt!...
Gerechter Himmel! die wilden Horden der Sklaverei bereiten sich aufs neue, unser Vaterland im Namen Ludwigs Xvi. zu zerfleischen ! Ludwig kämpft noch aus dem Kerker gegen uns, und man zweifelt noch, ob er schuldig ist, ob man ihn als Feind behandeln darf!
d) Deseze?
vernehmt im voraus die Geschichte, welche zum Nachruhm sprechen wird: Ludwig bestieg den Thron in einem Alter von zwanzig Jahren und brachte auf denselben das Beispiel der Sittenreinheit, der
1 Thiers, a. a. D. Ii, S. 199.
2 Thiers, a. a. G. Ii, S. 200.
3 Thiers, a. a. (D. Ii, S. 210.
4 Oeseze und Ihalesherbes waren die vom Könige ernannten Verteidiger.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xvi Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Thiers
Extrahierte Ortsnamen: Paris Ludwigs_Xvi Ludwigs_Xvi
188 Die Reformation vom Nrnberger bis zum Augsburger Religionsfrieden. 104.
kmpfen lassen, zog jetzt persnlich zu Felde. Untersttzt durch den Dogen Andrea Doria von Genua eroberte er die Feste Goletta, schlug Chaireddin und befreite Tausende christlicher Sklaven in Tunis. Dagegen verlief sein Zug gegen Algier unglcklich, da er seine Flotte durch Sturm verlor (1541).
Schlielich erwarb nach zwei weiteren Kriegen mit Karl V. (1536 1538, 15421544) Franz I., der mit den Trken ein Bndnis ge-Friede zu schloffen hatte, 1544 im Frieden zu Crepy (zwischen Laon und Paris) Crepy 1544.|r die Abrundung seines Staatsgebietes notwendige Bourgogne und gab dafr seine italienische Politik auf. Karl behauptete Mailand und belehnte damit seinen Sohn Philipp. Mit Suleiman, der seine Macht bis Ofen ausgedehnt hatte, wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Hiermit hatte Karl endlich die Hnde frei und konnte sich den deutschen Verhltnissen zuwenden.
Deutschland 104. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Fnf Sechstel riege"' aller Deutschen hingen bereits der neuen Lehre an, als der Entscheidung^ kmpf zwischen Karl und den Schmalkaldenern zum Ausbruch kam. Mehrere vom Kaiser veranlate Religionsgesprche waren immer wieder an der Unvereinbarkeit der Lehren gescheitert und hatten die bestehende Kluft nicht geschlossen, sondern erweitert. Noch war die Lage nicht geklrt, noch hatten die Schmalkaldener dem Kaiser Trkenhilfe bewilligt. Zur Entscheidung aber mute es kommen, als sich die Evangelischen weigerten, das vom Papst auf Drngen des Kaisers berufene allgemeine Konzil zu beschicken, das 1545 in Trient zusammentrat.
Der Schmal- Whrend dieser Zeit zeigte sich der Kaiser in der Kunst der Unter-kaldische Handlungen den Schmalkaldenern ebenso berlegen wie spter im Felde. Er $und' hatte es zu verhindern gewut, da sie seine Notlage nach dem Feldzuge in Algier ausnutzten, und da sie das Bndnis mit Franz I., der das schon verhandelt wurde, zum Abschlu brachten. Philipp von Hessen, der sich in einem geheimen Vertrage dem Kaiser genhert hatte, schdigte in diesen Jahren die Lebensinteressen des Bundes, der, innerlich zerrttet, seine werbende Kraft ver-loren hatte; weder Joachim Ii. noch der Kurfürst von der Pfalz traten ihm bei, Moritz von Sachsen, Heinrichs Sohn, schied wieder aus. Kurz vor Luther f dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18.Februar 1546 in Eisleben. i8. Februar Obwohl im Bunde mit dem Papst, der zum Religionskriege gegen die 1546' Evangelischen aufrief, erklrte Karl, er fhre keinen Religionskrieg, sondern gedenke nur, die widerspenstigen Fürsten des Bundes zur Ordnung zu bringen. Hierdurch zog er einige Evangelische aus seine Seite, andere bestimmte er zu neutraler Haltung. Moritz von Sachsen verhie seine ttige Mitwirkung, da ihm das Land seines Vetters Johann Friedrich und die Kurwrde ver-sprachen worden waren.
Der Donau- Der Feldzug wurde zunchst an der Donau gefhrt. Die fd-feldzug 1546. deutschen Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes erffneten die Feind-feligkeiten gegen Karl, der sich noch ohne Heer in Regensburg aufhielt. Johann Friedrich von Sachsen (der Sohn Johanns des Bestndigen) und Philipp von Hessen kamen ihnen zu Hilfe. Der Kaiser sprach die Reichsacht der sie aus und zog entgegen der Wahlkapitu-
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Extrahierte Personennamen: Andrea_Doria_von_Genua Chaireddin Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Karl Karl Philipp Philipp Karl Karl Karl Karl Franz_I. Franz_I. Philipp_von_Hessen Philipp Joachim_Ii Moritz_von_Sachsen Heinrichs_Sohn Heinrichs Karl Karl Moritz_von_Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Karl Karl Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Johanns Johanns Philipp_von_Hessen Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Laon Paris Crepy Mailand Deutschland Algier Eisleben Donau Regensburg
1 . 12.000000
Ri'irh Karls des Kuhnert . ' 'vi L othringen.
Zand d. Eidgenossen. _____Eeichsyrvnze.
0 Sternkopf, Leipzig".
Das Reich von 1450 bis 1517.
Rheinlande, der vor Nen scheiterte, gewann Karl bald darauf durch die Eroberung Lothringens die Verbindung zwischen der Nord- und Sdhlfte seiner Besitzungen. Doch verfeindete er sich mit allen seinen Nachbarn. Beim Einmarsch in die Schweiz wurde er von einem eidgenssi-Murini47?f$en Heere bei Granson (am Nenenbnrger See) geschlagen (1476); drei Monate spter erlitt er bei Mnrten (westlich von Bern) eine vernichtende Niederlage. Darauf eroberte der Herzog von Lothringen sein Land zurck;
Das Reich Karls des Khnen von Burgund.
Karl wandte sich gegen ihn und belagerte Nancy, wurde aber von den Schweizern, die zum Entsatz heranrckten, geschlagen und fand auf der Nancy 1477. Flucht den Tod (1477). Sein Erbe versuchte Ludwig Xi. von Frank-reich an sich zu ziehen. Maximilian aber vermhlte sich jetzt mit Maria und behauptete von ihren Lndern, die er fr die habsburgische Haus-macht erwarb, die Freigrafschaft und die Niederlande, während das Her-zogtnm Burgund wieder französisch wurde. Nach dem frhen Tode
v
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Karls Karl Nancy Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Maria Maria